Künstliche Intelligenz

Was ist Künstliche Intelligenz?

Künstliche Intelligenz (KI) gibt Maschinen – insbesondere Computersystemen – die Möglichkeit, Aufgaben zu bewältigen, für die ein menschenähnliches Denkvermögen erforderlich ist. Doch worum handelt es sich bei Künstlicher Intelligenz eigentlich und was sind die Einsatzgebiete von KI-Algorithmen? Darüber wollen wir in diesem Beitrag aufklären.

Was ist Künstliche Intelligenz?

Maschinen dienen schon seit jeher dazu, dem Menschen das Leben einfacher zu machen. Erste einfache Rechenmaschinen, wie der Mechanismus von Antikythera, wurden bereits vor Christi Geburt gebaut. Mit der Entwicklung digitaler Computer kamen allerdings neue, bahnbrechende Möglichkeiten hinzu. Da man diese programmieren kann, ist es möglich, ihnen willkürliche Anweisungen zu geben. Demzufolge kann man sie dazu bringen, so zu denken, wie wir Menschen.

Bei der KI oder – wie sie im englischsprachigen Raum genannt wird – Artificial Intelligence (AI) handelt es sich um ein Teilgebiet der Informatik. Dieses beschäftigt sich nicht nur mit maschinellem Lernen, sondern auch mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens. Für Künstliche Intelligenz gibt es allerdings – ähnlich wie bei Algorithmen – keine einheitliche Definition.

Informationsverarbeitung mit Hilfe von Netzwerken

Nervensysteme von Menschen und Tieren bestehen aus einer Vielzahl von Zellen wie u.a. Neuronen. Diese Nervenzellen sind über Synapsen miteinander verbunden, die man als Knoten eines interneuronalen Netzwerks verstehen kann. Diese werden in der Informatik künstlich nachgebildet, simuliert und abgewandelt. Künstliche neuronale Netzwerke (KNN) stellen demzufolge einen Zweig der Artificial Intelligence dar.

Künstliche Intelligenz lässt sich in neuronale und symbolische KI unterteilen. Während neuronale Netze versuchen, Strukturen und Funktionen des menschlichen Gehirns nachzubilden, orientiert sich die symbolische KI an unterschiedlichen Problemstellungen und dem Ergebnis.

Aber nicht nur Nervensysteme dienen als Vorbild für die Artificial Intelligence, sondern auch andere Phänomene aus dem Naturreich, wie beispielsweise die Schwarmintelligenz. Bei dieser Art der Gruppenintelligenz wie sie zum Beispiel bei Ameisenvölkern zu beobachten ist, gelingt es Gruppen von Individuen (unabhängig von der Intelligenz der Einzelnen) durch Zusammenarbeit, intelligente Entscheidungen zu treffen. Im Bereich der Künstlichen Intelligenz kommen sogenannte Ameisenalgorithmen zum Einsatz, um kombinatorische Optimierungsprobleme lösen zu können.

Ist Intelligenz programmierbar?

Sind unsere Maschinen inzwischen intelligent geworden? Jain. Es darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass Intelligenz mehr ist als bloße Informationsverarbeitung. Dieser Aspekt ist nur einer von mehreren, die Intelligenz ausmachen. Bezüglich der Frage, was Intelligenz eigentlich ist, gibt es mehrere Denkansätze – beispielsweise die Theorie der multiplen Intelligenzen. Diese wurde von Howard Gardener entwickelt, der der Meinung war, dass man Intelligenz mit klassischen Testverfahren erfassen könne. Seinem Verständnis nach handelt es sich bei Intelligenz um verschiedene Fähigkeiten und Fertigkeiten, die notwendig sind, um komplexe Aufgabenstellungen lösen zu können.

Auf der Theorie der multiplen Intelligenzen beruht auch das Konzept der Emotionalen Intelligenz. Unter diesem Begriff wird die Fähigkeit verstanden, eigene und fremde Gefühle richtig wahrnehmen, verstehen und beeinflussen zu können. Es handelt sich also um eine Metafähigkeit, von der es abhängt, wie gut wir unsere sonstigen Fähigkeiten – darunter auch den reinen Intellekt – zu nutzen vermögen.

Unter anderem gibt es bei der Emotionalen Intelligenz nach wie vor einen signifikanten Unterschied zwischen Mensch und Maschine. Künstliche Intelligenz kann zwar programmiert werden. Dabei wird dem Computer jedoch kein Denken im menschlichen Sinne beigebracht. Stattdessen wird eine Lernfähigkeit programmiert, die es ihm ermöglicht, konkrete Probleme selbstständig lösen zu können. KI kann zum jetzigen Zeitpunkt also nur das, was ihr vorgegeben wurde. Das allerdings schneller und präziser als ein Mensch – selbst mit stetigem Gedächtnistraining – erreichen kann.

Selbstlernende Algorithmen

Bei maschinellem Lernen handelt es sich um eine Technologie, bei der Wissen künstlich generiert wird. Machine-Learning-Systeme sind mit nur minimaler menschlicher Intervention in der Lage selbst anhand großer Datenmengen passende Algorithmen zu entwickeln, die ihnen das Lösen eines bestimmten Problems erlauben. Zwar sind bei selbstlernenden Systemen die eingegebenen Daten, die genutzt werden, um das System zu trainieren, bekannt. Was allerdings beim maschinellen Lernen im Detail geschieht, erschließt sich den Architekten der Systeme in der Regel nicht. Mit Hilfe von Machine Learning können Daten auf eine derart komplexe Art und Weise analysiert werden, dass der Prozess aus menschlicher Sicht nur mehr schwer oder gar nicht mehr nachvollzogen werden kann. Einen Ausblick auf das, was kommen wird, bieten uns heute zum Beispiel schon Spracherkennungssoftware, Business Intelligence und selbstfahrende Autos.

Für die Zukunft wird von vielen Forschern eine explosionsartige Vermehrung der Künstlichen Intelligenz erwartet – die sogenannte technologische Singularität. Dabei stellt sich die Frage, ob es selbstlernenden Systemen gelingen kann, sich alle intellektuellen Fähigkeiten eines Menschen anzueignen. Wie eine Zukunft hinter einem solchen Ereignis aussehen könnte, ist ungewiss.

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