Frauen im Beruf

Die Entfaltung von Frauenpotenzialen im digitalen Zeitalter

Die Welt ist nicht mehr die gleiche, wie sie es vor 100 Jahren war. Waschbretter wurden von Waschmaschinen abgelöst. Die smarte Technik von heute hat ihren Platz in unserem Leben gefunden. Nicht nur unser Alltag ändert sich, auch unsere Arbeitswelt wandelt sich in einem nie da gewesenen Tempo.

Laufend entstehen neue Berufsbilder und Tätigkeitsfelder. Um Fachkräfte-Engpässe vorzubeugen, ist es wichtig das Arbeitsmarkt-Potenzial auszunutzen. Bislang arbeiten viele Frauen in Teilzeit-Arbeitsverhältnissen. Die Erweiterung ihrer Arbeitszeit könnte einem bestehenden oder drohenden Fachkräftemangel entgegenwirken.

Frauen: Naturtalente im Programmieren?

Der Zeitraum von 1930 bis 1950 gilt als Frühgeschichte der Entstehung des Computers. Die Tatsache, dass Programmieren in seinen Anfängen Frauensache war, ist fast unbekannt. Heutzutage hat kaum ein Wirtschaftszweig einen so geringen Frauenanteil, wie die IT Branche. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Leitfiguren des Silicon Valleys allesamt Männer.

Eine der Pionierinnen der Informatik war die Mathematikerin und Physikerin Grace Hopper. Sie arbeitete an der Harvard Universität mit dem ersten vollelektronischen Rechner der Welt. Sie verglich das Programmieren mit dem Vorbereiten des Abendessens:

“Man muss vorausplanen und alles so terminieren, dass es fertig ist, wenn man es braucht. Das geht nur mit Geduld und einem Blick für Details. Frauen sind Naturtalente im Programmieren.”

Bis in die 80er Jahre war beinahe die Hälfte der Software-EntwicklerInnen weiblich. Inzwischen sind alle westlichen Industrieländer weit von diesem Wert entfernt. Angesichts der fehlenden Fachkräfte in den MINT-Berufen, also in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, sollten Frauen in der IT Branche gefördert werden, um nicht auf ihr großes Potenzial verzichten zu müssen.

Der digitale Wandel als Chance für Frauen

Regelmäßig hört man, dass durch die Digitalisierung Jobs verloren gehen. Zum Teil ist diese Aussage richtig: Manche Arbeitsplätze sind durch den digitalen Wandel gefährdet. Aufgaben von Angestellten, die am Fließband tätig sind und von Maschinen, werden oft durch Roboter ersetzt. Man geht deshalb davon aus, dass der digitale Wandel Männer zunächst stärker betreffen wird, als Frauen, die oftmals in sozialen Berufen arbeiten. Doch auch für Frauen typische Berufe, wie Verkäuferin im Einzelhandel zu sein, werden nach und nach von Automaten und Robotern übernommen.

Bei Berufen, die von der digitalen Transformation profitieren könnten, sind Frauen allerdings noch in der Minderheit. Durch die Digitalisierung entstehen nicht nur laufend neue Berufsbilder, sondern auch die Chancen für erfolgreiche Unternehmensgründungen haben sich verbessert. Auf diese Art und Weise bietet der digitale Wandel Frauen mehr Möglichkeiten sich selbständig zu machen und ihr Wissen einzubringen.

Damit Frauen zu Gewinnerinnen am digitalen Arbeitsmarkt werden können, muss die Geschlechterdiskriminierung aus dem analogen Zeitalter abgebaut werden. Nur so können Frauen ihr Potenzial im digitalen Zeitalter voll entfalten.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Traditionelle Rollenbilder scheinen Frauen nicht nur bei der Berufswahl zu beeinflussen, sondern sie auch in Teilzeit-Arbeitsverhältnisse zu drängen. Die verbesserungswürdige Vereinbarkeit von Beruf und Familie scheint dabei eine wesentliche Rolle zu spielen.

Es ist allerdings bekannt, dass viele Frauen in Teilzeit mehr arbeiten möchten. Hätten sie die Möglichkeit ihre Arbeitszeit zu erweitern, könnte das Fachkräfteengpässen entgegenwirken. Um das Frauenpotenzial nutzen zu können, sind geeignete Beschäftigungsmöglichkeiten genauso wichtig, wie kostenlose professionelle und ganztägige Kinderbetreuungsmöglichkeiten.

Potenzial der Frauen für den Arbeitsmarkt

Das Arbeitskräftepotenzial verändert sich strukturell eindeutig. Damit es voll ausgeschöpft werden kann, muss auch auf Frauenpotenziale gesetzt werden. Für die Frauenförderung gibt es mehrere Anlaufstellen und Programme, wie „Frauen in Handwerk und Technik“ oder Frauenberufszentren.

Frauen mit Kindern sollten beim Wiedereinstieg in die Arbeitswelt unterstützt werden. Ihnen wird geraten so rasch wie möglich mit einem möglichst hohen Stundenausmaß wieder in den Beruf wieder einzusteigen, nicht nur, um dem Arbeitsmarkt ihr Potenzial zur Verfügung zu stellen, sondern auch um Einkommenseinbußen zu entgehen. Damit Frauen Familie und Beruf unter einen Hut bekommen können, müssen von Seiten der Politik, der Gesellschaft und Unternehmen Hindernisse abgebaut werden.

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